Energie gilt als wichtigstes Schmiermittel für unsere moderne Gesellschaft. Für Ökonomen war immer klar, wenn es kracht bei der Energieversorgung, dann sind schnell ganze Industrien gefährdet. Das liegt daran, dass trotz aller Globalisierung viele Produktionsstätten in Europa sich schnell außerhalb ihrer Wirtschaftlichkeit befinden. Wenn es sich nicht mehr lohnt, etwas zu produzieren, wird es auch niemand produzieren. So ist das eben in der klassischen Marktwirtschaft.
Weiterhin machen die ersten Abschlagsrechnungen der Strom- und Gasversorger im Internet die Runde. Geschockte Verbraucher, die eben noch einem normalen Arbeitsverhältnis nachgegangen sind, befinden sich nun in Kurzarbeit oder sind gar arbeitslos geworden und haben einen wesentlich höheren Anteil für Wärme und Licht zu bezahlen.
Umso mehr verwundert die Welt, warum in Deutschland weiterhin am Atomausstieg festgehalten wird. Der „Economist“ sprach jüngst gar von einem „No Brainer“. Daher verwundert es, dass weite Teile der Regierung dies mit stoischer Gelassenheit hinnehmen.
Meist heißt es dann, man habe den Wiederbetrieb von Kohlekraftwerken ermöglicht. Leider gibt es auch dort viele Risiken für die Betreiber. Eine Laufzeit wird nur für die Notlage genehmigt. Wie lange diese dauert und ob dann die Kraftwerksbetreiber auf ihren ebenfalls gestiegenen Brennstoffen sitzenbleiben, kann oder möchte ihnen niemand beantworten. Diese Anlagen wieder anzufahren benötigen eine logistische und finanzielle Planung. Antworten lassen auf sich warten.
Deswegen fordert wir, dass ebenso der Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland für eine begrenzte Zeit von drei Jahren ermöglicht wird. Weiterhin müssen als Sofortmaßnahme die Energiesteuern auf ein europäisches Mindestmaß gesenkt werden.